Zum Inhalt
Master of Arts

Rehabilitationswissenschaften

Das Studium...

  • vermittelt Fähigkeiten, Diagnostik und Förderung sowie Konzepte zur Teilhabe oder Nutzung technologischer Assistenzen nachhaltig zu planen, evidenzbasiert zu implementieren und evaluieren sowie forschungsbasiert weiterzuentwickeln,
  • qualifiziert für gehobene Tätigkeiten in ausgewählten Bereichen von Versorgung (Prävention und Rehabilitation im Gesundheits-, Sozial- und Rehabilitationssystem), Verwaltung (Leistungsträger und -erbringer), Politikberatung (Sozialplanung und -gestaltung) und Wissenschaft (Universitäten, Hochschulen, Institute),
  • bereitet auf die Übernahme von Leitungsverantwortung, Konzeptentwicklung, Prozess- und Forschungssteuerung sowie Ergebnisanalyse vor,
  • leitet zum offenen und flexiblen Umgang mit gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen an und trägt zum innovativen Wandel moderner Demokratischer Gesellschaften bei.

Forschungsbasiert, zukunftsorientiert und anwendungsbezogen: was bedeutet das?

Der Master-Studiengang Rehabilitationswissenschaften ist forschungsbasiertzukunftsorientiert
anwendungsbezogen. Diese Orientierungen sind prägend für seine Konzeption und Modulstruktur.

Ziel rehabilitationswissenschaftlicher Forschung ist wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn, um darüber einen Mehrwert für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu erlangen. Die Planung und Reflexion empirischer Untersuchungen, Forschungsdesigns und -methoden sind deshalb zentrale Gegenstände des Studiengangs im Basisbereich. Neben forschungsbasierten Modulen werden ebenso für soziale Masterstudiengänge zentrale Thematiken wie zielgruppengerechte Kommunikation sowie Ethik und Management in rehabilitationswissenschaftlichen Kontexten behandelt.

Eine inklusive Gesellschaft ist eines unserer großen Zukunftsthemen. Der Studiengang Rehabilitationswissenschaften reagiert im Profilbereich auf diese aktuelle gesellschaftliche Aufgabe mit zukunftsorientierten inhaltlichen Schwerpunkten.

Der Wert wissenschaftlicher Erkenntnisse liegt im Transfer in die Praxis. Deshalb ist ein konsequenter Anwendungsbezug durchgängiges Merkmal des Studiengangs in allen seinen Elementen: Forschungspraxis im Basisbereich, Projektmodul im Profilbereich und Masterthesis, mit der eigenständig eine anwendungsbezogene wissenschaftliche Fragestellung bearbeitet wird.

Aufbau des Studiums

Visualisierung des Ablaufs des Masterstudiengangs Rehabilitationswissenschaften in 4 Semestern © itmc
Studienaufbau im MA-Rehabilitationswissenschaften 2020

Der Masterstudiengang ist modular aufgebaut. Das Studium gliedert sich in Basismodule und in den Profilbereich, der drei Profile umfasst. Ein Profil wird als Vertiefung gewählt.

Die fünf Basismodule (40 Leistungspunkte (LP)) sind verpflichtend für alle Studierenden.

Im Profilbereich kann aus drei Profilen ein Schwerpunkt gewählt werden. Ein Profil muss als Schwerpunkt gewählt werden. Dieser wird mit 32 Leistungspunkten studiert. Die Einführungsmodule der drei Profile (je 6 LP) sind verpflichtend für alle Studierenden.

Für die Masterarbeit sind 30 Leistungspunkte vorgesehen.

Folgende fünf Basismodule sind verpflichtend für alle Studierenden:

  • Profession, Ethik und Management in rehabilitationswissenschaftlichen Handlungsfeldern
  • Inklusion und Teilhabe in rehabilitationswissenschaftlicher Forschung und Praxis
  • Forschungsdesigns und Forschungspraxis
  • Datenauswertung und Ergebnisinterpretation
  • Zielgruppengerechte Kommunikation

Die Basismodule sollen den Studierenden eine Vertiefung in fachspezifisches Denken geben, um komplexe rehabilitationswissenschaftliche Fragestellungen, pädagogische Prozesse sowie organisatorische und institutionelle Rahmenbedingungen konzipieren und gestalten zu können.

Die Basismodule orientieren sich an Themen, die für pädagogische bzw. soziale Masterstudiengänge erforderlich sind und die auf Funktionen und Tätigkeiten im weiteren (Wissenschafts-)Management vorbereiten. Darüber hinaus werden Kenntnisse von empirischen Forschungsmethoden (qualitativ und quantitativ) erweitert und vertieft.

Der Forschungsorientierung des Masterstudiengangs entsprechend erwerben die Studierenden Fähigkeiten in der Planung, Durchführung und Evaluation von Forschungs­projekten unterschiedlicher Dimension und Zielsetzung. In der Forschungspraxis können sie Erfahrungen in der Rolle der Forscher_innen sammeln und unter ethischen und professionstheoretischen Gesichtspunkten reflektieren.

Der Profilbereich startet für jeden Studierenden im ersten Semester, wobei zunächst alle Einführungsmodule der drei Profile studiert werden müssen. Somit ist gewährleistet, dass die Studierenden einen Überblick über aktuelle und mögliche Themen der einzelnen Profile gewinnen.

Es gibt folgende Profile:

  • Digitalisierung und Technologie zur Teilhabe
  • Entwicklung und Bildung über die Lebensspanne
  • Teilhabe und Inklusion in Arbeit und Gesundheit

Insgesamt wird der Profilbereich im Umfang von 50 Credits studiert. 18 Leistungspunkte entfallen auf die drei Einführungsmodule und 32 Leistungspunkte auf das gewählte Profil.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Profilen entnehmen Sie den umfangreichen Profilbeschreibungen.

Profilbereich

Visualisierung der Profikbereiche © itmc

Der Profilbereich vertieft und spezialisiert das fachliche Wissensspektrum vor dem Hintergrund der UN-BRK, dem Bundesteilhabegesetz und der modernen Informationsgesellschaft.

Jedes Profil weist dieselbe Grundstruktur auf und ist in vier Module untergliedert (vgl. Abb.), wobei das Einführungsmodul für alle Studierende verpflichtend ist. Im Anschluss an die Absolvierung aller Einführungsmodule wird dann nach individueller Präferenz ein Profil ausgewählt. Es folgen im zweiten Modul Modelle und Konzepte der Diagnostik und Analyse des entsprechenden Profils. Im dritten Modul sollen Kenntnisse zur profilspezifischen Intervention bzw. Implementation erworben werden, um im letzten Modul in einem in Kleingruppen durchgeführten Projekt (Projektmodul) das erworbene Wissen weitgehend selbstständig anzuwenden und im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie zu vertiefen.

Alle Profilbereiche beinhalten ein Projektmodul. Im Rahmen dieser Projektmodule haben die Studierenden die Aufgabe, ein Projekt orientiert am jeweiligen Themenschwerpunkt des Profilbereichs in einer Kleingruppe eigenständig zu erarbeiten. Dies beinhaltet die Entwicklung einer Fragestellung und eines Projektdesigns, die Durchführung des Projekts sowie die Darstellung wie Reflektion der Ergebnisse. Die Projektthemen ermöglichen Problem-, Praxis-, Prozess-, Handlungs- und Forschungsbezüge zu reflektieren, sie in den wissenschaftliche Diskurs einzuordnen und entsprechend aufzubereiten. Darüber hinaus werden Schlüsselkompetenzen wie Projektkoordination, Kommunikations-, Diskussions- und Kooperationsfähigkeit, Konsensbildung und Konfilktbewältigung gestärkt.

Die Durchdringung von zunehmend allen Lebensbereichen durch Technologien ist für Wissenschaft und Forschung wie auch für alle Menschen im Alltag von großer Relevanz. Vernetzte Systeme, Smart-Home, Sprachsteuerungssysteme auch Roboter nehmen vermehrt Einzug in den Alltag. Für Menschen mit Behinderungen oder Benachteiligungen ergeben sich durch neue Technologien und Systeme Möglichkeiten, aber auch Risiken in Form neuer gesellschaftlicher Benachteiligungen. Damit einher gehen viele Fragen, welche derzeit noch unbeantwortet sind (z.B. nach Einsatzszenarien, Akzeptanz und Ethik). Das Profil soll einen Beitrag dazu leisten, Chancen und Risiken moderner Technologien und Systeme zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und/oder Beeinträchtigungen auf wissenschaftlicher Basis zu identifizieren und Anwendungskontexte optimal zu gestalten.

Im Einführungsmodul wird zunächst ein Überblick über das Themenfeld „Technologie und Digitalisierung“ gegeben. In den weiteren Modulen werden die Inhalte dann thematisch vertieft und aus verschiedenen wissenschaftstheoretischen Perspektiven betrachtet. Zusätzlich werden grundlegende Programmierungskompetenzen erworben, um die Funktionsweise technischer Systeme kennenzulernen. In einem abschließenden Projektmodul wird unter Berücksichtigung technischer, sozialer und rechtlicher Aspekte der Einsatz eines technischen Systems im praktischen Anwendungskontext erprobt und evaluiert.

Der Umgang mit Heterogenität und Diversität spielt im Bereich Bildung sowie im Alltag eine immer wichtigere Rolle. Behinderungen und/oder Benachteiligungen stellen dabei nur eine von mehreren Facetten von Heterogenität dar. Um allen Menschen eine größtmögliche Partizipation an Bildungs- und Lebensprozessen zu eröffnen, stellt sich für den rehabilitationswissenschaftlichen Kontext die Herausforderung, Wissens- und Entwicklungsstände zuverlässig identifizieren zu können sowie geeignete Maßnahmen zur Prävention oder Intervention auszuwählen und durchführen zu können.

Im Einführungsmodul wird zunächst ein Überblick über den Bereich „Entwicklung und Bildung über die Lebensspanne“ gegeben. Im Modul „Entwicklung und Bildung über die Lebensspanne: Diagnostik“ werden Themen der Diagnostik in den Bereichen Bildung und Verhalten vertieft. Das Modul „Entwicklung und Bildung über die Lebensspanne: Prävention und Intervention“ legt den Schwerpunkt auf die Vermittlung von Kompetenzen zu Präventions- und Interventionsmaßnahmen sowie deren Evaluation. Im abschließenden Projektmodul werden die Konzeption sowie der Einsatz diagnostischer Verfahren und Fördermaßnahmen im forschungspraktischen Anwendungskontext erprobt und evaluiert.

Dieses Profil resultiert aus den gesellschaftlichen Entwicklungen und Debatten von Arbeit und Gesundheit bei Behinderung. Neue Formen der Erwerbsarbeit, geänderte Konzepte zur Teilhabe an Arbeit, wandelnde Vorstellungen von Gesundheit sind Themen, die diverse Denkweisen und Lösungen im Kontext von Menschen mit Behinderungen oder von Behinderung bedroht sind, professionelle Strategien, Herangehensweisen wie fundierte wissenschaftliche Betrachtungsweisen für eine Gesellschaft für alle erfordern.

In den Lehrinhalten stehen Konzepte, Theorien und Programme zur Teilhabe und Inklusion in Arbeit und Gesundheit im Mittelpunkt. Verschiedene sozial- und gesellschaftswissenschaftliche Bezugsdisziplinen bilden die Folie für den Überblick von traditionellen wie aktuellen Herangehensweisen zur Schaffung von Teilhabeoptionen in relevanten Lebensbereichen oder bedeutenden Lebensdimensionen. Sie zielen darauf ab, für die benannten Bereiche Arbeit und Gesundheit den relevanten gesellschaftlichen Wandel zu erfassen (Makro-Ebene), seine Wirkungen auf die strukturellen und individuellen Faktoren zu erkennen und zu verstehen (Meso- und Mikro-Ebene), um Bedarfslagen, Kompetenzen und Bedürfnisse zu identifizieren und entsprechend der jeweiligen Ressourcen erste Maßnahmen abzuleiten.

Mentoring

Für die Studierenden im Masterstudiengang Rehabilitationswissenschaften bietet die Fakultät ein spezielles Mentoring-Programm an, um den Übergang in den Beruf bzw. die Wissenschaft individuell zu begleiten, vorzubereiten  und zu unterstützen.

Learning-Teaching-Agreement

Im Rah­men der Learn­ing-Teaching-Agreements wer­den der Austausch und der Kontakt zwischen Lehrenden und Stu­die­ren­den ge­för­dert. Zu Beginn des Betreuungsverhältnisses wer­den die möglichen Inhalte und Schwer­punkte des Learn­ing-Teaching-Agreements ge­mein­sam vereinbart. Der Austausch findet regelmäßig während des Semesters statt, wobei unterschiedliche Themen und Anliegen bei diesen Treffen besprochen wer­den kön­nen: z. B. allgemeine Ratschläge zum Stu­di­um, aktuelle fachliche Themen und Tagungen, Qualifikations- und Weiter­bil­dungs­mög­lich­keiten, Einblicke in laufende For­schungs­pro­jekte der Lehrenden, Herangehensweisen bei Ver­öf­fent­lichun­gen etc.

Koordinatorin für das Learn­ing-Teaching-Agreement ist die Studienkoordination.

Weiterführende Informationen